Ausbau der Pflegestützpunkte im Landkreis
Die Pflegestützpunkte im Rhein-Neckar-Kreis bieten bekanntlich seit Januar dieses Jahres in den neuen Beratungsstellen in Ladenburg und Ilvesheim ratsuchenden Bürgerinnen und Bürgern ihre Hilfe an. Im Februar 2017 kommen weitere Beratungsstellen in Helmstadt-Bargen und Plankstadt hinzu.
Aufgaben der Pflegestützpunkte sind die träger- und anbieterunabhängige, neutrale Auskunft und Beratung zu allen Fragen im Umfeld der Pflege sowie die Unterstützung bei der Inanspruchnahme von Sozialleistungen und sonstigen Hilfeangeboten. Die Mitarbeiter sind auch gehalten, eventuelle Hausbesuche zu machen. Erforderlich ist auch die Vernetzung und Koordinierung aller Leistungs- und Beratungsangebote, mit dem Ziel, die Leistungen optimal auf die Bedürfnisse der Betroffenen auszurichten.
Nach dem Ilvesheimer Gemeinderat befasste sich kürzlich auch der Sozialausschuss des Rhein-Neckar-Kreises mit einem Sachstandsbericht zum Ausbau der Pflegestützpunkte im Rhein-Neckar-Kreis.
Aus Sicht der Kreistagsfraktion der Freien Wähler ist der weitere Ausbau der Pflegestützpunkte sinnvoll und gut. Durch die Erweiterung können künftig lange Fahrzeiten im Rahmen von Hausbesuchen, die bisher besonders im ländlichen Raum erhebliche Zeitressourcen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gebunden haben, vermieden werden. Die frei gewordenen Zeitanteile stehen in Zukunft für die Beratung der pflegebedürftigen Menschen und ihrer Angehörigen zur Verfügung. Auch die Ratsuchenden selbst profitieren von „kürzeren Wegen“.
Die Kreisverwaltung und die Kreistagsfraktio der Freien Wähler gehen davon aus, dass mit dem Ausbau der Beratungsstellen aufgrund einer besseren Vernetzung auch die Qualität der Beratung gesteigert werden kann und Ratsuchenden im Beratungsprozess mehr Transparenz und Vergleichbarkeit des lokalen pflegerischen Angebots vermittelt werden kann.
Aufgrund des demographischen Wandels werde zukünftig die Pflege ein besonderes Augenmerk in der Gesellschaft haben müssen. Die Anzahl der pflegebedürftigen Personen im Rhein-Neckar-Kreis wurde Ende 2013 mit 16.570 Personen ermittelt und ist weiter ansteigend. Die Statistik weist damit für den Rhein-Neckar-Kreis die größte Anzahl pflegebedürftiger Personen in Baden-Württemberg aus.
Mit der personellen Aufstockung und mit weiteren Beratungsstellen kann die gesetzliche Vorgabe der wohnortnahen Beratung besser erfüllt, die Qualität der Beratung verbessert und dem steigenden Beratungsbedarf aufgrund der Zunahme von Pflegebedürftigkeit entsprochen werden.
Die neuen Beratungsstandorte sowie die generellen Aufgaben und der Nutzen der Pflegestützpunkte sollten den Bürgerinnen und Bürgern und Hilfesuchenden aus Sicht der Freien Wähler durch Presse und Medien noch mehr bekanntgemacht werden. Außerdem wäre es wünschenswert, wenn ab Kranken- bzw. Pflegekassen sowie Krankenhäuser und Ärzte im Umkreis auf diesen zusätzlichen Beratungsstandort hinweisen.